Wichtig ist aus bne-Sicht, dass das BMWi nun den Nutzen intelligenter Messsysteme für die Verbraucher hervorhebt: für die Analyse des eigenen Stromverbrauches, die Vernetzung von Hausgeräten oder aber durch die Möglichkeit von günstigen variable Tarifmodelle zu profitieren. „Die Vorteile von Smart Metern kamen in der Diskussion um den Rollout in den vergangen Monaten zu kurz“, betont Busch. Der bne hält es dabei für folgerichtig, bei der Einbaupflicht zunächst bei großen Verbräuchen anzusetzen, bei denen sich etwa eine Flexibilisierung lohnt. „Niemand wird zwangsbeglückt. Der Markt kann sich sukzessive entwickeln und die Preise für die Geräte sinken kontinuierlich“, so bne-Geschäftsführer. Ob in den Folgejahren eine gesetzliche Einbauverpflichtung für Haushalte mit einem Verbrauch ab 6.000 Kilowattstunden für die Flexibilisierung überhaupt notwendig ist, wird der Markt zeigen.
Flexibilisierung voranbringen
Mit entsprechenden Kommunikationsschnittstellen können Verbraucher dann auf die Situation im Netz reagieren und etwa Lasten verschieben. „Intelligente Messsysteme haben eine Schlüsselfunktion für die Flexibilisierung des Stromsystem“, betont Busch. „Um die wechselhafte Erzeugung aus erneuerbaren Energien auszugleichen, müssen künftig Lastmanagement, Speicher, moderne Kraftwerke sowie der Stromhandel digital verbunden werden.“ Wie sich dies effizient und wettbewerblich organisieren lässt, hat der bne mit seinem Konzept für einen Flexmarkt dargelegt. „Unser Konzept setzt auf die intelligente Vernetzung von dezentral verfügbaren Flexibilitäten. Die nun vorgelegten Eckpunkte für die Messinfrastruktur sind dafür eine zentrale Voraussetzung“, so Busch.
Den Strompreis nicht mit einer zusätzlichen Umlage für den Smart Meter Rollout zu belasten, ist aus Sicht des bne der einzig richtige Weg. Insbesondere die nun angekündigte Abschaffung des von den Verteilnetzbetreibern völlig willkürlich erhobenen Abrechnungsentgeltes, welches der bne schon lange gefordert hat, ist zu begrüßen. „Damit werden Stromkunden um mehr als 500 Millionen Euro pro Jahr entlastet. Den Verteilnetzbetreibern wird zudem ein beliebtes Mittel genommen, Wettbewerb um den Messstellenbetrieb zu verhindern“, betont Busch.
Verteilnetze effizient aufstellen
Um die Chancen der digitalen Energiewende zu nutzen, muss nun auch die Netzinfrastruktur effizient aufgestellt werden. „Mit den derzeit über 900 Verteilnetzbetreibern beim Strom wird dies nicht gelingen. Viele dieser Unternehmen sind mit den wachsenden Anforderungen an IT- und Datenverarbeitung schon jetzt überfordert“, so Busch. Sinnvoll ist es daher, die Verteilnetze zu regionalen Netzführungsclustern zusammenzufassen, die Aufgaben gemeinsam erledigen.
Digitalisierung, Pressemitteilungen
10.02.2015
bne zu BMWi-Eckpunkten intelligente Netze: „Digitale Energiewende voranbringen“
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