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08.10.2015

bne und vzbv zur Anreizregulierung: "Anstieg der Netzkosten begrenzen"

Der Ausbau der erneuerbaren Energien erfordert ohne Zweifel Investitionen in die Energienetze. Die Kosten lassen sich jedoch durch einen verstärkten Einsatz von intelligenter Netztechnik begrenzen. Das Bundeswirtschaftsministerium hat im Frühjahr sinnvolle Vorschläge gemacht, um die Investitionen in die Verteilernetze effizient anzureizen und die Situation von besonders vom Ausbau der Erneuerbaren betroffenen Verteilnetzbetreiber zu verbessern. „Um Verbraucher vor unnötig hohen Netzentgelten zu schützen, brauchen wir eine effektive und transparente Regulierung. Die Vorschläge des Bundeswirtschaftsministeriums zur Weiterentwicklung der Anreizregulierung leisten dazu einen wichtigen Beitrag“, betont Ingmar Streese, Leiter Verbraucherpolitik beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).
 
Mehrkosten in Milliardenhöhe
Die Bundesländer befürworten dagegen mehrheitlich eine Abkehr vom bisherigen System und plädieren für Alternativen, wie das sogenannte Modell der Investitionskostendifferenz (IKD). Dieses belohnt dabei in erster Linie Investitionen in den konventionellen Netzausbau und nicht in intelligente Netztechnik. Laut Bundesnetzagentur führt IKD zu Mehrkosten in Milliardenhöhe, auch weil Einsparpotenziale, etwa durch alternative Maßnahmen wie die Kappung von Erzeugungsspitzen von erneuerbaren Energien, nicht erschlossen würden. „Die Bundesregierung ist gut beraten, den eingeschlagenen Weg konsequent fortzusetzen und nicht den wirtschaftlichen Interessen der Netzbetreiber und anderer Profiteure einer lascheren Regulierung nachzugeben“, so Ingmar Streese. Auch die Monopolkommission kommt in einem aktuellen Gutachten zu dem Schluss, dass IKD  zu nicht gerechtfertigten Zusatzrenditen der Netzbetreiber führt und Anreize für Überinvestitionen setzt.
 
Weichen richtig stellen
„Die Netzkosten sind bereits hoch, der Vorrang für die Erdverkabelung sorgt hier sogar noch für eine zusätzliche Belastung. Nun mit weiteren Milliarden viel Kupfer und wenig Intelligenz ins Netz zu bringen, ist wenig sinnvoll“, betont bne-Geschäftsführer Busch. bne und vzbv fordern die Landesregierungen daher auf, von einem Systemwechsel bei der Regulierung der Verteilnetze abzusehen und stattdessen die Vorschläge des BMWi zu unterstützen. „Wir müssen die Weichen in Richtung eines effizienten Versorgungssystems der Zukunft nun richtig stellen“, so Busch.

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Alexander Karasek

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