Netze, Veröffentlichungen
04.11.2025

Verbändeappell: Zugang zu Stromnetzen sichern – Zukunft ermöglichen

Ein flächendeckender und verlässlicher Zugang zu leistungsfähigen Stromnetzen ist entscheidend für die Elektrifizierung der Industrie, die Digitalisierung und die Energiewende in allen anderen Sektoren. Die Klimaziele bei gleichzeitiger Stärkung unserer Wirtschaft sind nur erreichbar, wenn die Stromnetze und Anschlüsse konsequent, effizient und zügig ausgebaut werden. Die Ermöglichung des Netzzugangs ist wesentlicher Teil einer erfolgreichen Energie- und Wirtschaftspolitik.

1. Stromnetzanschlüsse sind systemrelevant

Private Haushalte, Industrie, Gewerbe, kommunale Einrichtungen und Rechenzentren sind auf stabile Stromnetze angewiesen. Auch Erneuerbare-Energien-Anlagen und Speicher benötigen verlässliche Netzanschlüsse, um Strom einspeisen und entnehmen zu können. Jeder nicht realisierte Netzanschluss bedeutet einen verlorenen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands.

Die im Branchendialog „Beschleunigung von Netzanschlüssen“ erarbeiteten Maßnahmen müssen zügig umgesetzt werden. Dazu gehören der Ausbau von Netzanschlusskapazitäten, die Verbesserung der Netztransparenz sowie die Einführung digitaler und transparenter Prozesse für Anschlussanfragen. Es braucht ein Reservierungsverfahren mit verbindlichen Fristen für die Erbringung von Meilensteinen. Diese sind gemeinsam mit den Anschlussnehmerbranchen zu entwickeln.

2. Die Stromnetzinfrastruktur muss zukunftsfest werden

Ein Netzanschluss ist nur sinnvoll, wenn die dahinterliegende Stromnetzinfrastruktur leistungsfähig genug ist. Die Stromnetze müssen Strommengen flexibel in beide Richtungen transportieren können. Neben dem physischen Ausbau ist die Digitalisierung der Netze, das Heben von Energieeffizienzpotenzialen sowie die Optimierung des Betriebs der Stromnetzinfrastruktur bis zum Anschlusspunkt nötig. Nur so lässt sich der Zustand der Netze besser erfassen, vorhandene Kapazitäten effizienter nutzen sowie Speicher und Flexibilitätsoptionen zielführend integrieren.

3. Die Politik muss klare Rahmenbedingungen schaffen

Bund und Länder sowie die Bundesnetzagentur müssen verlässliche Rahmenbedingungen schaffen. Dazu gehört die Verankerung der Energiewendekompetenz in der Anreizregulierung. Genehmigungsverfahren müssen entbürokratisiert und beschleunigt werden. Netzbetreiber müssen Anschlüsse fristgerecht bereitstellen und Netzanschlusskapazitäten transparent machen.

Die unterzeichnenden Verbände stehen geschlossen hinter diesem Appell. Industrie, Gewerbe und die privaten Haushalte sind bereit zu investieren, zu bauen und zu transformieren.

Doch ohne Zugang zu einer modernen Netzinfrastruktur bleiben viele Projekte unrealisiert. Um die Ergebnisse des Netzanschlussgipfels aus dem letzten Jahr wirksam umzusetzen, fordern wir die aktuelle Bundesregierung auf, alle relevanten Akteure erneut an einen Tisch zu bringen und die vereinbarten Maßnahmen konsequent voranzutreiben. Unser gemeinsames Ziel ist eine verlässliche, klimaneutrale, energieeffiziente und zukunftsfähige Energieversorgung. Jeder Netzanschluss zählt. Politik, Wirtschaft und Netzbetreiber müssen jetzt gemeinsam handeln – für Versorgungssicherheit, Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit und die Teilhabe an der Energiewende.

Unterzeichner:

  • Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften beim DGRV
  • Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)
  • Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. (bne)
  • BSW – Bundesverband Solarwirtschaft e. V.
  • BVES Bundesverband Energiespeicher Systeme e.V.
  • Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE)
  • Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. – DENEFF
  • Die Familienunternehmer e.V.
  • Handelsverband Deutschland – HDE – e.V.
  • VEA – Bundesverband der Energie-Abnehmer e.V.
  • Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände –
    Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv)
  • ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.
  • ZVEI e.V.  Verband der Elektro- und Digitalindustrie
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Markus Schleuning

Ansprechpartner:in

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